LEHMBAUPLATTEN

Beschreibung

Die Basis zukünftiger Raumgestaltung:
anspruchsvoll modern - zugleich höchst funktionell.
Die Basis-Lehmbauplatte wurde entwickelt, um Planern und Bauherren eine weitere Möglichkeit für die Anwendung des Baustoffes Lehm anzubieten. Sie besteht aus Lehm und Strohhäcksel und ist an der Oberfläche mit Glasgewebe armiert. Dem Verbraucher werden die Vorteile der einfachen Handhabung von Trockenbaukonstruktionen in Kombination mit den hervorragenden raumklimatischen Eigenschaften des Baustoffes Lehm zur Verfügung gestellt.

Ihre Größe beträgt 125cm x 62,5cm. Sie ist in zwei verschiedenen Stärken erhältlich. Mit einfachen Werkzeugen, wie Stich -und Handkreissäge lässt sie sich problemlos zuschneiden.

 

Anwendung

• Im gesamten Innenausbau
• In Bädern außerhalb der mit fließendem Wasser in Berührung gelangenden

   Bereiche

• Beplankung von Holzständerwerken
• Trockenbau- oder Lattenkonstruktionen für Trennwände
• Vorsatzschalen
• abgehängte Decken
• Dachgeschoßausbau

 

Verarbeitung

Im gesamten Innenausbau
Das Einsatzgebiet der Lehmbauplatte ist die Beplankung von Innenwänden, Holzständerwerken, Trockenbau- oder Lattenkonstruktionen für Trennwände, Vorsatzschalen, abgehängte Decken und den Dachgeschoßausbau. In der Stärke von 14 mm wird sie vollständig auf feste Untergründe wie Beton-, Kalksandstein- und Ziegelwände, auch Holzwerkstoff- und Spannplatten geklebt oder geschraubt. Die 22 mm starken Lehmbauplatten werden frei auf die Unterkonstruktion geschraubt, die Fugen mit Glasgewebe armiert und anschließend wird flächig eine dünne Lage Lehmputz aufgespachtelt. Leitungen für Wasser, Gas, Vor -und Rücklaufleitungen der Heizungen können, wie im Trockenbau üblich, untergebracht werden. Lehmbauplatten können z.B. auch in Bädern außerhalb der mit fließenden Wasser in Berührung gelangenden Bereiche eingesetzt werden. Es tritt keine Schimmelbildung auf, die kapillaren Poren ziehen die Feuchtigkeit in den Lehm und geben sie wieder ab.

 

Baustoffe
Neben den Lehmbauplatten in 14 mm oder 22 mm Stärke benötigen Sie je nach anzuwendender Technik folgende Materialien:
Für die Befestigung der 14 mm starken Basis-Lehmbauplatte auf Innenwänden nutzen Sie die Klebetechnik. Hierfür eignet sich handelsüblicher Baukleber. Für die Beplankung von Unterkonstruktionen mit 22 mm starken Basis-Lehmplatten verwenden Sie, je nach Material der Unterkonstruktion, geeignete Schrauben. Die Fugen der Plattenstöße werden mit Glasgewebe in einer Breite von 8 cm armiert. Der Bedarf hierfür beläuft sich auf ca. 2,5 -3,0 Meter laufenden Gewebestreifen pro m 2. Für die abschließende Putzschicht benötigen Sie Lehmfeinputz.

 

Wandaufbau
1.Lehm-Feinputz
2.Fugenarmierung
3.Lehmbauplatte
4.Unterkonstruktion

 

Verarbeitung und Anbringen der Platten
Bei Maß- und Formabweichungen lassen sich die Lehmbauplatten leicht mit Stich- und Handkreissäge zuschneiden. Wegen der auftretenden Staubentwicklung empfiehlt sich das Tragen eines Atemschutzes. Die Platten werden im Versatz verlegt, senkrechte Stöße dürfen nicht übereinander stehen. Die Platten werden an vertikalen Wänden mit Schrauben und an horizontalen Decken und Dachschrägen zusätzlich mit Unterlegscheiben befestigt. Bei Wänden wählen Sie bis zu 9 und für Decken bis zu 15 Befestigungspunkte. Die Schrauben sollten bündig mit der Oberfläche der Lehmbauplatte abschließen. Eine Einsenkung von 1-2 mm ist akzeptabel. Verwenden Sie Leichtbauplattenstifte oder verzinkte Holzschrauben
5 x 50 mm.

In Nassräumen, wie dem Badezimmer, reichen verzinkte Schrauben und Scheiben nicht, Sie benötigen korrosionsfreie Befestigungsmaterialien. Falls Plattenstöße im Ständerzwischenraum enden und daher nicht befestigt werden können, legen Sie einen 1cm starken Holzstreifen hinter den Stoß und verbinden Sie mittels Schrauben. Die gesamte Fläche der Lehmplatten wird mit einer Putzschicht von 2-3 mm Lehmfeinputz bespachtelt. Vor der flächigen Überspachtelung wird der Untergrund angenässt, damit der Putz lange bearbeitet werden kann. Für zusätzliche Unterstützung des Plattenverbundes kann ein über die gesamte Fläche gelegtes Armierungsgewebe in eine Unterputzschicht eingebracht werden. Hierbei wird noch eine zweite Lehm Feinputzschicht aufgetragen. Diese Oberfläche besitzt eine warme Ausstrahlung, kann aber auch zur weiteren Gestaltung als streichfähige Unterlage, z.B. für Kaseinwandfarbe verwendet werden. Eine besonders anspruchsvolle Oberfläche erzielt man durch den Auftrag einer farbigen Lehmedelputzschicht. Lehmbauplatten sind auch als Untergrund für dünne Grob- Lehmputze, z.B. Lehm Oberputze geeignet. Weitere Möglichkeiten, wie das Aufbringen von Ölen sowie die Anwendung der historischen Technik des Tadelakt liegen nicht nur im Sinne des Spritzwassers, sondern können auch eine sehr ästhetische Komponente beherbergen.

 

Nach dem Aufbringen der Platten werden auf die Fugen, die Glasgewebestreifen gelegt und mit einer dünnen Schicht Schlämme des Lehm-Feinputzmörtels eingequastet. Überkreuzen Sie das Gewebe über den Fugen nicht, doppellagige Glasfasergewebe-Schichten führen nur zu einer Erhöhung der darauf folgenden Putzschichtstärke.

 

Wasseraufnahmefähigkeit
Lehm zählt zu den hydrophilen Materialien, die Wasser binden und wieder abgeben.

 

Brandschutz
Bei einem Brandschutztest für einen fünfstöckigen Holzhausbau in London konnte die Feuerwiderstandsfähigkeit einer Konstruktion mit beidseitiger Beplankung mit der 22 mm starken Lehmbauplatte über einen Zeitraum von 140 Minuten nachgewiesen werden (gefordert waren 60 Minuten für eine F60 Einstufung).

 

Schallschutz
Wie im Test an der ift Rosenheim nach europäischer Norm (EN ISO 140-3)belegt, erreicht eine Wandkonstruktion mit beidseitiger Beplankung mit der 22 mm Lehmbauplatte einen Schalldämmwert von 61 dB und das bei einer Wandstärke von lediglich 10 cm. Mit einer Wandstärke von 15 cm, 2 x 50 mm Holzständerkonstruktion, beidseitig Lehmbauplatte 22 mm, ist sogar ein Schalldämmwert von 63 dB im Test nachgewiesen.

 

Untergrund und Unterkonstruktion
Bei Verwendung der Klebetechnik für die Befestigung der 14 mm starken Lehmbauplatte sollte der Untergrund fest, trocken und staubfrei sein. Lose und Feuchte empfindliche Rückstände müssen entfernt werden. Die Anwendung einer Grundierung hilft, das zu schnelle Einziehen des Klebers zu verhindern. Eine verbesserte Haftung wird erreicht. Für die Unterkonstruktionen, auf welche später die Lehmbauplatten aufgeschraubt werden, können Sie gewohnte Techniken für Trockenbauwände einsetzen. Die 14 mm Lehmbauplatte bedarf einer flächigen Unterkonstruktion, für die 22mm Plattenstärke beträgt der Abstand der Ständer 62,5 cm. Für die Deckenbeplankung an Schrägen und Decken verwenden Sie einen Achsabstand von 41,6 cm. Sie können Holzleisten, Kanthölzer oder Metallprofile verwenden, welche um die notwendige Standfestigkeit zu gewähren, gegebenenfalls querversteift werden müssen. Befestigen Sie die Lehmbauplatten nicht direkt an tragenden Bauteilen, da Bewegungen im Tragwerk noch auftreten können. Eine zusätzliche Verlattung sollte vorgesehen werden.

 

Technische Daten

Typ/BezeichnungLehmbauplatte L 14Lehmbauplatte L 22
Dicke x Läng x Breite14 mm x 125 cm x 62,5 cm22 mm x 125 cm x 62,5 cm
AufbauLehm und Strohhäcksel mit Glasgewebe armiert
Kantenformstumpfe Kante
spezifische Wärmekapazitätca. 1,0 kJ/kgK
Wärmeleitfähigkeitca. 0,47 W/mK
Rohdichte1.200 ± 100 kg/m3
Gewichtca. 17 kg/m²ca. 29 kg/m²
Gleichgewichtsfeuchte2 - 3% nach relativer Luftfeuchte
Dickentoleranz± 3 mm
Längentoleranz± 3 mm
Breitentoleranz± 2 mm
Diagonaldifferenz≤ 8 mm
Druckfestigkeit> 2,5 N/mm²      
Zugfestigkeit> 0,4 N/mm²
BrandverhaltenNicht brennbar nach DIN 4102 Teil 1-3
BaustoffklasseA1 nach DIN 4102 Teil 4
Unterkonstruktionflächige Unterkonstruktion
Profilabstand 62,5 cm
Befestigungkleben, klammern, schraubenklammern, schrauben

Rechtliche Hinweise

Die Angaben in dieser Druckschrift basieren auf unseren derzeitigen technischen Kenntnissen und Erfahrungen. Sie befreien den Verarbeiter wegen der Fülle möglicher Einflüsse bei Verarbeitung und Anwendung unserer Produkte nicht, von eigenen Prüfungen und Versuchen und stellen nur allgemeine Richtlinien dar. Eine rechtlich verbindliche Zusicherung bestimmter Eigenschaften oder der Eignung für einen konkreten Einsatzzweck, kann hieraus nicht abgeleitet werden. Etwaige Schutzrechte, sowie bestehende Gesetze und Bestimmungen sind vom Verarbeiter stets in eigener Verantwortung zu beachten. Mit dem Erscheinen dieses Merkblattes verlieren alle früheren Merkblätter ihre Gültigkeit. Der Hersteller Lehmorange, Deutschland, behält sich vor, eventuelle Optimierungen der technischen Daten ohne Vorankündigung vorzunehmen.