Luftkalk

Kalkstein wird bei 800 - 1000°C gebrannt, der gebrannte Kalk wird anschließend gelöscht - es entsteht das Bindemittel Kalkhydrat. Die Erhärtung eines reinen Kalkmörtels wird als Carbonatisierung (Kalksteinbildung) bezeichnet. Dieser Vorgang vollzieht sich im Mörtel von außen nach innen unter der Aufnahme von Kohlendioxid und Abgabe von Wasser. Das hierfür notwendige Kohlendioxid wird der Umgebungsluft entnommen.
Ohne Luft, z.B. unter Wasser, kann diese Reaktion nicht stattfinden!

 

Naturhydraulischer Kalk

Tonhaltiger Kalkstein, so genannter Kalkmergel, enthält auch hydraulisch härtende Stoffe, wie Silicate, Aluminate und Ferrite. Diese Hydraulefaktoren im Mörtelbindemittel sind also unter Einbindung einer ausreichenden Menge Wasser für die Erhärtungsreaktionen verantwortlich. Gegenüber des Abbindeprozesses der Carbonatisierung ist bei hydraulisch abbindenden Mörteln die Anfangshärtung beschleunigt und damit eine erheblich verbesserte Witterungsbeständigkeit gegeben.

 

Sumpfkalk

Durch die Mischung von Kalkhydrat mit Wasser oder durch das Löschen von gebranntem Kalkstein  (Stückkalk) wird Sumpfkalk hergestellt. Bei der Reaktion von Branntkalk mit Wasser entsteht eine starke Wärmeentwicklung. Anschließend wird dieser zu Sumpfkalk. Die Qualität hängt abgesehen von der Reinheit des Kalkes und der Art des Brandes auch von der Lager/Reifezeit ab, welche je nach Verwendung möglichst lange sein sollte.

 

Lehm

Lehm ist eine Mischung aus Sand, Schluff und Ton. Er entsteht entweder durch Verwitterung aus Fest- und Lockergesteinen oder durch die unsortierte Ablagerung der genannten Bestandteile.

 

Anhydrit

Auch der Einsatz von Anhydrit als Bindemittel ist sehr früh belegt. Forscher fanden auf Kreta am Palast des Königs Minos einen 1400 v. Chr. verlegten Estrich als dessen Bindemittel Gips nachgewiesen wurde. Der vollständig entwässerte Gips wird als Anhydrit bezeichnet. Naturanhydritvorkommen sind meist unterhalb der Gipsgesteinsschichten anzutreffen. Die Gewinnung und Aufbereitung des Naturanhydrits zum Bindemittel kann mit verhältnismäßig geringem Energieeinsatz erfolgen.